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Interview mit Karen-Susan Fessel, Autorin der Lektüre „Alles ist echt“

„Alles ist echt“ ist in vielerlei Hinsicht ein gewaltiges Buch. Woher kommt Ihre Inspiration beim Schreiben für Jugendliche? Wie entstand die Idee zum Buch „Alles ist echt“?

Inspiration finde ich nahezu überall – besonders aber, wenn ich unterwegs bin, ob zu Fuß mit dem Hund, mit dem Rad durch die Stadt oder per Zug und Bahn. Überall sehe und vor allem auch höre ich Menschen miteinander sprechen, und oft sind es diese zufälligen Einflüsse, aus denen meine Geschichten und Bücher erwachsen. „Alles ist echt“ entstand in der Tat als Kombination aus einer schon länger gehegten Idee, mich mit einem scheinbar aus dem Nichts heraus explodierenden Gewaltausbruch von Jugendlichen zu beschäftigen und zugleich dem schwelenden Antisemitismus von jungen Menschen, der mir hier in Berlin sozusagen immer wieder im Vorbeigehen begegnet. „Du Jude“, als Schimpfwort gebraucht – das habe ich schon diverse Male gehört, und jedes Mal bin ich aufs Neue darüber schockiert. Ich fand unbedingt, dass dieses Thema auch in der Jugendliteratur aufgegriffen werden sollte.