In Zeiten, in denen Krimis noch keine Thriller waren und der klassische Whodunnit noch nicht von bluttriefenden Schockern abgelöst worden war, hatte (fast) jede Nation ihre eigenen smarten, cleveren und zuweilen auch exzentrischen Ermittler. Im Vereinigten Königreich war dies Sherlock Holmes, in Belgien Hercule Poirot und in Frankreich C. Auguste Dupin. Doch neben diesen Figuren, die Arthur Conan Doyle, Agatha Christie und Edgar Allan Poe in die literarische Welt eingeführt haben, gibt es auch einen zweiten, mindestens genauso interessanten Typus: Den des Gentlemangangsters.
Einer der ersten und sicher auch einer der berühmtesten seiner Art ist Arsène Lupin aus der Feder von Maurice Leblanc. Wer hätte gedacht, dass man einem Verbrecher so gerne bei der Arbeit zusieht, wie es hier der Fall ist. Man fiebert von der ersten bis zur letzten Sekunde mit, wenn Arsène alle Gesetzeshüter an der Nase herumführt und schlussendlich den Schatz in die Tasche steckt – genau so wie all jene, die ihm versuchen, das Handwerk zu legen.